Sich schlecht zu fühlen, auch über einen längeren Zeitraum mal nicht gut gelaunt zu sein und in bestimmten Situationen psychische Probleme zu erleben, kennt wohl fast jeder. Die Frage dabei ist, was dabei normale Alltagsprobleme sind und wann es nötig ist, sich wirklich professionelle psychologische Hilfe zu suchen.
Keine Sorge, das wird schon wieder
Natürlich darf man nicht jede kleine Stimmungsschwankung, jedes Problem im Beruf, mit der Familie oder dem Partner und jedes schlechte Gefühl zu einem großen psychischen Problem erklären. Die menschliche Psyche kann sich auf sehr viele Dinge einstellen und findet für viele kleinere psychische Probleme selbstständig Lösungen. Auch Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und andere Symptome sind oft zunächst kein Anlass zur Sorge. Oft hilft es, sich ein positives Umfeld zu schaffen. Technische Hilfsmittel aus dem Bereich smart home helfen dabei ebenso wie besondere Dekorationen der Wohn- und Arbeitsumgebung. Die besondere Herausforderung besteht darin, die Probleme zu erkennen, bei deren Lösung professionelle Hilfe von außen notwendig ist, diese Hilfe zu suchen und anzunehmen.
Außenstehende haben immer leicht reden
Aussagen, dass man sich keine Sorgen machen soll, dass alles schon irgendwie gut werden wird oder einfach in Therapie gehen soll, sind von Außenstehenden immer leicht zu treffen. Wenn man sich überhaupt anderen Personen anvertraut und so offen ist, über eigene mögliche psychische Probleme zu sprechen, sind solche Aussagen von anderen jedoch meist völlig fehl am Platze. Außenstehende sollten dabei natürlich ihre Meinung äußern und können dabei helfen, einen Realitäts-Check vorzunehmen. Dabei geht es in erster Linie darum zu erkunden, ob man professionelle Hilfe braucht. Oft hilft es schon, seine Gedanken und Probleme einer anderen Person mitzuteilen, da man sie dafür artikulieren muss. Auf keinen Fall sollte man sich dabei jedoch auf die Lösungsvorschläge von Außenstehenden verlassen, da diese Personen keinerlei Ausbildung, Erfahrung und Wissen dazu haben und in einem kurzen Gespräch auch das Problem in seiner Gesamtheit nicht erfassen können.
Der Gang zum Psychologen oder Psychiater ist nicht immer notwendig
Wenn man erkannt hat, dass die eigenen psychischen Probleme professioneller Hilfe bedürfen, ist der Gang zum Psychologen oder Psychiater nicht unbedingt die erste Wahl. Hilfsangebote bei psychischen Problemen sind heute in vielen verschiedenen Arten verfügbar. Unterschiedliche Träger bieten beispielsweise psychologische Beratungsstellen, die diese Möglichkeiten aufzeigen und oft über zuverlässige Informationen zu solchen Angeboten in der jeweiligen Region verfügen. Das können dann zum Beispiel Selbsthilfegruppen sein, Vereine, die sich mit bestimmten Problemlagen beschäftigen oder Forschungsprojekte von Universitäten. Psychologische Beratungsstellen verfügen dabei nicht nur über solche Informationen, sondern bieten auch aktive Hilfestellung bei der Auswahl, Terminvereinbarung und Klärung der Kostenübernahme. Dort sind ausreichend geschulte Mitarbeiter vorhanden, die auch bei der Einschätzung der Schwere der eigenen Probleme wertvolle und fundierte Hinweise geben können.