Schizophrenie

Die Schizophrenie als seelische Erkrankung kämpft gegen eine Menge Falschannahmen und Missverständnisse an. Schizophrenie wird oftmals fälschlicherweise mit der Persönlichkeitsspaltung, einem vollkommen anderen Krankheitsbild, synonym verwendet. In Wirklichkeit ist das Erscheinungsbild der Schizophrenie vielfältig, denn unter dem Begriff werden unterschiedliche Erkrankungen mit ähnlichen Kernsymptomen gebündelt.

Im Verlauf einer akuten Schizophrenie kann es zum Stimmenhören (akustische Halluzinationen) und zum Verfolgungswahn kommen. Emotionen wie Angst und Wahn prägen das Erleben. In der chronischen Phase überwiegen andere Symptome wie die Störung emotionaler Regungen. Das bedeutet, das Stimmungsbild ist von einer extremen Gleichgültigkeit, verbunden mit einem Gefühl der inneren Leere geprägt,.

Wahnvorstellungen

In einem Wahn entwickelt der Erkrankte Vorstellungen oder Ideen, die extrem von der Wirklichkeit abweichen. In einer Phase des Wahns sind Schizophrenie-Betroffene von ihrer Wahrnehmung überzeugt. Zudem leugnen sie oftmals die Erkrankung, weswegen die Gefahr besteht, dass sie die Medikamente absetzen, was wiederum zu einer Verschärfung der Symptome führt. Gegenstand des Wahns kann jeder Lebensbereich werden. Verfolgungswahn, Vergiftungswahn oder Größenwahn sind mögliche Erscheinungsformen. Der Wahn kündigt sich meistens vorher in Gestalt einer Vorahnung des Patienten an.

Halluzinationen

Die akustischen Halluzinationen werden in Gedankenlautwerden, dialogische Stimmen, imperative Stimmen und kommentierende Stimmen differenziert. Beim Gedankenlautwerden werden die eigenen Gedanken laut wahrgenommen. Werden dialogische Stimmen gehört, kommt es zu einer Unterhaltung „fremder“ Personen über das eigene Ich. Die kommentierenden Stimmen sprechen über und bewerten die Handlungen und das Leben des Betroffenen. Von imperativen Stimmen erfolgt der Befehl oder die Aufforderung zu speziellen Handlungen.

Nebst den akustischen Halluzinationen treten auch optische Halluzinationen auf.

Ich-Störung

Schizophrenie äußert sich außerdem in einer Ich-Störung. Hierbei verschwimmen die Grenzen zwischen Ich-Bewusstsein und Außenwelt. Oft glauben Betroffene, Außenstehende könnten ihre Gedanken lesen oder sie sogar beeinflussen. Die Umwelt und das eigene Ich werden als befremdlich und unreal wahrgenommen.

Kognitive Einschränkungen: Konzentrations- und Denkstörungen

Ebenso entstehen können Denkstörungen. Der Denkfluss ist zusammenhangslos und unlogisch. Das spiegelt sich dann auch in den verbalen Äußerungen der Erkrankten wider, die ebenfalls groteske Züge annehmen können. Gestört ist zumeist auch die Satzbildung: Wörter werden durcheinandergewürfelt, Sätze werden nicht beendet, ganze Wörter werden neu erschaffen.

Ein wichtiger und oft wenig beachteter Teil der Schizophrenie sind die Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Sie führen unter anderem zu der stärksten langfristigen Benachteiligung im Alltagsleben.

Neben den Schizophrenien gibt es auch andere Psychosen. Den Psychosen gemein sind Realitätsverlust, Wahn und Halluzinationen.